JOURNALING
"Ich schreibe, weil ich nicht weiß, was ich denke, bis ich lese, was ich sage."
- Flannery O'Connor
WARUM IST SCHREIBEN HEILSAM?
Tagebuchschreiben, Journaling, Therapeutisches Schreiben, Heilschreiben, Expressives Schreiben, Bibliotherapie – eine verwirrende Vielzahl an Begriffen schwirrt da draußen in der Welt umher. Tatsächlich verbergen sich hinter diesen Namen teils unterschiedliche Methoden und wer es gern genauer wissen will, findet hier und hier sehr schöne Erklärungen dafür.
Ich persönlich benutze der Einfachheit halber die Begriffe „Schreiben“ und „Tagebuchschreiben“, egal in welche Richtung das individuelle Schreiben dann geht.
Dein bester Freund ist ein Notizheft, und es kuschelt mit deiner Seele
Tagebuchschreiben, überhaupt Schreiben, kann eine unglaublich heilsame Wirkung haben. Es kann dabei helfen, Dinge aus dem Unterbewusstsein ans Tageslicht zu holen. Es kann dabei helfen, Erfahrungen zu verarbeiten aus Bereichen unseres Lebens, die aus der Balance gekommen sind.
Schreiben kann dir helfen, Klarheit zu finden, wenn du nicht weiter weißt und es kann helfen, Lösungen zu finden für hartnäckige Probleme. Das Tagebuchschreiben bietet einen Raum, wo wir uns verstanden und gehört fühlen, selbst dann, wenn wir das Gefühl haben, dass uns niemand auf der Welt verstehen kann.
Ein Tagebuch ist ein sicherer Ort, an dem du deine echten Gefühle ausdrücken kannst, selbst die Gefühle, die du selbst dir ungern ansiehst, geschweige denn irgendwem anders mitteilen willst.
Die heilende Wirkung des Schreibens: Beipackzettel und Dosierungsanweisung
Sicheres Schreiben – also Schreiben über das, was wir schon wissen oder verstehen, oberflächliches Schreiben – hilft uns nicht zu wachsen. Damit das Schreiben heilsam ist, müssen wir etwas verarbeiten, das uns durcheinanderbringt, ängstigt oder weh tut. Wenn wir ein paar Dinge dabei im Auge behalten, kann das Tagebuchschreiben dabei zu einem tiefen und heilsamen Prozess werden.
Focusiere dich nicht ausschließlich auf Negatives:
Benutze Schreiben nicht, um dich auszukotzen. Sondern schreibe, um herauszufinden, warum du dich fühlst wie du dich fühlst. Bloßes Jammern oder Dampfablassen wird es eher schlimmer machen.
Benutze Schreiben nicht als Ersatzhandlung. Wenn etwas aktiv getan werden muss, dann tue es.
Häng dich nicht drin auf: Überanalysieren ist kontraproduktiv.
Benutze Schreiben nicht als Ersatz für eine Therapie!
Verbinde das Schreiben mit dem Fühlen:
Beschreibe, was passiert ist und wie du dich zu dem Zeitpunkt dabei gefühlt hast und wie du jetzt fühlst. Weil indem wir das Ereignis und die Gefühle integrieren, verstehen wir die Bedeutung des Geschehens besser und dabei verliert das Ereignis die Macht, die es über uns hatte.
Beschreibe die Details: Was fällt dir sonst noch dazu ein, kannst du dich an noch mehr Details erinnern?
Wenn du nichts dabei gefühlt hast, dann beschreibe, wie sich das Nichts-Fühlen angefühlt hat.
Höre auf die Weisheit deines Körpers. Fühle in dich hinein. Lass zu, was du fühlst, gib diesem Gefühl Raum.
Für Glück und Erkenntnis – Schreiben wie ein Yogi
Ich persönlich schreibe nicht, um Kunst zu erschaffen, sondern um innere Ordnung und Balance herzustellen: Durch das Schreiben bekomme ich Kontrolle über das Chaos in meinem Alltag und schaffe damit Raum, um emotional und spirituell wachsen zu können.
(Täglich 10 oder 20 Minuten reichen aus.)
Orte, an denen ich schreibe
Wo immer ich unterwegs bin, ich habe ein Notizbuch bei mir. Der Vorteil davon ist, es wird mir nie und nirgendwo langweilig, und außerdem sieht man gleich "aufgeräumt" aus, wenn man was zu tun hat! Vor allem aber nutze ich gerne die Zeit für mich, die ansonsten eventuell einfach so vorbeistreichen würde...
Die Salon-Damen des Silent Writing Salon
Zwischenstopp auf dem Weg zur Arbeit
Morgendliches Schreiben
Prag
Meine Schreibgruppe
Arabischer Gewürz-Mokka
Silent Writing Salon goes Art
Philosophie trifft Damengedeck